Bessere Voraussetzugen für einen "modernen" Braubetrieb als in der alten Brauhausstrasse gab es außerhalb des Ortes, am Krehla. Das galt nicht zuletzt für die Kühlung und Lagerung des Bieres. Die alten Steinbrüche oder der Bergabhang boten sich für die hierzu benötigten Räumlichkeiten bzw. Eiskeller geradezu an. So entstanden in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gleich zwei Brauereien am Krehlaberg: die Mauritius- und die Viktoria- Brauerei.

1866 erwarb der Braumeister Otto Crone das 1862 fertiggestellte "Anbauhaus" des Schneidermeisters Hagemann am Krehla. Crone errichtete in den folgenden Jahren das Brauereigebäude mit Schornstein und Eiskeller sowie den erforderlichen Nebengebäuden.

Die neue Brauerei lag an dem Fußweg, der seit altersher hinter den Gärten und Häusern vom Moritzberg, am Knick entlang, vom Dingworthtor zum Schäfer- oder Krehlator über den Krehlaberg führte. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts wurde der Weg zur Strasse ausgebaut und nach der an ihm liegenden Brauerei zunächst "Neue Brauhausstrasse" genannt.

Einige Jahre existierten die "Alte Brauhausstrasse" und die "Neue Brauhausstrasse" nebeneinander, dann wurde die Brauhausstrasse in Bennostrasse umbenannt (1889).


 
1879 verkaufte Crone seine Brauerei an Leopold Alberti. Nach ihrem neuen Besitzer wurde die Brauerei nun "Albertische" genannt. Alberti, bzw. seine Erben erweiterten mehrmals die Anlagen sowie den Eiskeller. Vermutlich 1896 wurde die Albertische Brauerei in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt und firmierte nun als "Mauritiusbrauerei" vorm. L. Alberti G.m.b.H.

1900 wurde sie von der Hildesheimer Aktienbrauerei übernommen. Das Ende der Mauritiusbrauerei kam im ersten Weltkrieg.

Im Zuge der Zwangswirtschaftung sollten Schlachthöfe dazu angehalten werden, Gefrieranlagen zu erstellen. Da der Hildesheimer Schlachthof hinsichtlich seiner Maschinen wie auch Gebäude dazu nicht ausreichte wurde beschlossen, eine derartige Anlage in der Mauritiusbrauerei einzurichten.

Zu diesem Zweck wurde 1918 eine neue Gesellschaft gegründet, die zwar die Fortführung des Brauereibetriebes, dann aber den eigentlichen Zweck der Gründung, nämlich "das Einfrieren und Lagern von Fleisch, Nahrungs- und Genussmitteln" angab.

Der Brauereibetrieb an der Brauhausstrasse war damit beendet.
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